Der unsichtbare Junge

Der unsichtbare Junge

Hilmer wartete nervös, bis der Unterricht endlich begann. Die Minuten schienen sich endlos zu ziehen, während er auf die Uhr starrte. Der Lehrer, Herr Müller, trat in die Klasse und fragte mit fester Stimme: „Was haben wir in der letzten Stunde gemacht?“

Natürlich meldete sich Eriksson, überzeugt davon, der beste Schüler zu sein. Er war immer der Erste, der seine Hand hob, und er liebte es, im Mittelpunkt zu stehen. Doch der Lehrer sah ihn nicht, denn der Junge war unsichtbar. Hilmer hatte nie verstanden, wie das passieren konnte, aber es war ein seltsames Phänomen, das Eriksson umgab.

Enttäuscht seufzte Herr Müller: „Ihr enttäuscht mich wirklich, keiner weiß es.“ Als Hilmer das hörte, wurde er unruhig. Er murmelte leise: „Ich weiß es.“ Doch die Aufsichtsperson, die am Fenster stand, hörte ihn nicht und wandte sich stattdessen an den Schüler hinter dem unsichtbaren Jungen, der Leon hieß. Leon war ein ruhiger Typ, der oft in der letzten Reihe saß. Völlig irritiert sagte er: „Ich muss mal auf die Toilette.“

Eriksson schrie innerlich: „Hallo, was soll das? Ich habe aufgezeigt, nicht der doofe Leon!“ So ging es fast den ganzen Unterricht über, bis endlich die Pause kam. Alle stürmten nach draußen, um zu spielen, während Hilmer in der Toilette blieb. Er wollte sich kurz sammeln und über das Geschehene nachdenken.

Als er die Toilette betrat, bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Die Luft war schwer und es lag ein seltsamer Geruch in der Luft. Hilmer schüttelte den Kopf und wollte gerade wieder hinausgehen, als er etwas Ungewöhnliches bemerkte. Er entdeckte Leon, aber nicht seinen Klassenkameraden, sondern den aus der Oberstufe. Leon verkaufte Rauschgift an Mario, der ebenfalls aus der Oberstufe war. Hilmer konnte kaum glauben, was er sah.

Sein Herz raste, und er wusste, dass er etwas unternehmen musste. Er schlich sich unauffällig davon; er wollte es sofort dem Direktor melden. Doch dann passierte etwas Unerwartetes.

Eriksson sah einen Spiegel, in dem sich nur der farbenlose Flur widerspiegelte. Was fehlte, war er selbst. Als der Junge dies bemerkte, blieb er stehen und rannte, bis er nicht mehr konnte. Er fühlte sich, als würde er in einem Albtraum gefangen sein. Bald stellte er fest, dass er sich auf einer Hauptstraße befand. Die Geräusche des Verkehrs um ihn herum waren überwältigend.

Doch bevor Hilmer sich rühren konnte, war es zu spät – er wurde von einem Tesla Model Y überrollt. Der Aufprall war heftig, und für einen kurzen Moment fühlte er sich schwerelos.

Schweißgebadet wachte Hilmer Eriksson in seinem durchnässten Bettzeug auf. Es war ein echter Alptraum, und er konnte kaum glauben, dass alles nur ein Traum gewesen war. Er setzte sich auf und atmete tief durch. Die Bilder von Leon und Mario, die im Hinterkopf blieben, ließen ihn nicht los.

Hilmer wusste, dass er etwas unternehmen musste, um sicherzustellen, dass solche Dinge nicht in seiner Schule passierten. Er beschloss, mit seinen Freunden zu sprechen und sie zu warnen. Vielleicht konnte er sogar den Lehrer um Hilfe bitten.

Mit einem neuen Entschluss stand er auf, bereit, sich den Herausforderungen des Tages zu stellen. Es war Zeit, seine Stimme zu erheben und für das einzustehen, was richtig war.

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